Shogun no Katana, ein Spiel von Federico Randazzo und P.S. Martensen von Placenta Games. Eine große Spieleschachtel beherbergt jede Menge Material. Hier hat sich der Verlag richtig gute Gedanken gemacht, wie das ganze Material verstaut wird. Ein stabiles, gut durchdachtes Plastikinlay bietet Platz für das gesamte Spielmaterial inkl. der Spielboards und des Spielbretts. Super!!! Das Spiel kann deshalb sogar hochkant gelagert werden, wie ein Buch, und nichts verrutscht! Und das bei einem Preis von rund 65€. Es geht also und solche Spiele mit Inlays müssen nicht 80, 90€ und mehr kosten.
Auch das Spielmaterial hat eine gute Qualität und enthält je Spieler (4) 7 Arbeiter, 3 Familienmitglieder, 2 Mönche und 4 Verzierer als schön modulierte Plastikfiguren. Je Spieler je eine Washitsutafel (für die geschmiedeten Schwerter), 1 Schmiedetafel für die Schwertrolinge, je 1 Punktemarker aus Holz und je ein Shogun no Katanaplättchen aus stabiler Pappe mit Inlays für die Warenwürfel.
Das allgemeine Spielmaterial besteht aus 50 Schwertplättchen mit Inlays (Pappe), 136 Ressourcenwürfel aus Holz, 88 Verzierte Ressourcen aus bunten Plastikwürfeln, 102 Münzplättchen aus Pappe, 124 Spielkarten und weitere diverse Pappteilchen. Außerdem noch ein großes Spielbrett für das Einsetzen der Spielfiguren (Arbeiter, Mönche, Verzierer) und Ablagefelder für Spielkarten und der Schwertplättchen.
Das gesamte Spielmaterial ist klasse und das bei einem Preis von rund 65€.
Wie wird nun gespielt? Hier möchte ich wieder nur einen groben Überblick geben, um nicht zu viel schreiben zu müssen ;-)
Jeder Spieler bekommt eine Washitsutafel auf der seine Arbeiter, die drei Familienmitglieder (drei nette Damen ;-)) und das Shogun no Katanaplättchen abgelegt werden. 3 der Arbeiter sind zunächst nicht frei verfügbar. Sie werden erst im laufe des Spiel durch geschmiedete Schwerter frei geschaltet. Das passiert nach dem zweiten, vierten und fünften geschmiedeten Schwertes. Insgesamt kann ich acht Schwerter fertigstellen. dann bekommt jeder Spieler noch seine Schmiedetafel auf der die Rohstoffe und die Schwertrolinge abgelegt werden. Zum Start gibt es je 2 Holz und 2 Stahl geschenkt, die auf die passenden Rohstofffelder am rechten Rand der Tafel abgelegt werden. Außerdem bekommt jeder Spieler ein Schwertplättchen, welches gedraftet wird. Auf den Schwertplättchen ist angegeben, wie viel Geld man beim nehmen des Rolings bekommt, sowie die Ressourcen, die beim schmieden auf dem Plättchen in der vorgegebenen Reihenfolge abgelegt werden müssen. Die Mönche und die Verzierer werden auf den entsprechenden Feldern auf dem Spielplan gestellt. Dort liegen auch die Schwertrolinge, Marktkarten, Palastplättchen und Daimyokarten aus.
Nun können wir loslegen. Was ist zu tun? Nun , wir haben auf dem Spielfeld und unserer Washitsutafel unsere Arbeiter, Mönche und Familienmitglieder einzusetzen. Bei den Einsetzfeldern herrscht kein großartiger Verdrängungswettbewerb, muss aber trotzdem klug planen, was ich wann wo einsetze. Als solche Orte stehen mir der Markt (Rohstoffe kaufen, Marktkarte ziehen), die Akademie (Verzierer vorrücken, evtl Geld nehmen, die 4 Daimyohäuser (Schwerter, Münzen, Daimyokarte, Sashimo nehmen), Palast des Shogun (Familienmitglied einsetzen, max. drei sind möglich, Boni des/der mit dem Familienmitgliedern belegten Saales nutzen), Komainu (4 Münzen kassieren und neuer Startspieler werden).
Habe ich alle meine Spielfiguren eingesetzt muss ich passen. Zu Beginn habe ich nur 4 Arbeiter und die beiden Mönche zum Einsetzen und muss Mönche, die ich Einsetzen will auch noch kaufen (klar, freiwillig kommen die nicht aus der Akademie ;-). Geld ist knapp. Ich bin nicht verpflichtet alle Arbeiter einzusetzen und darf auch vorher passen, um z.B. der nächste Startspieler zu werden und obendrein noch 4 Münzen zu kassieren.
Das ist bis hier nicht schwierig zu meistern. Geld, Rohstoffe und Karten kaufen...das kennt man.
Diese Dinge sind aber nur die Vorspeise, um die Hauptspeise meistern zu können.
Hier kommen wir zum Kern des Spiels und der ´Gehirnschmalzmühle´. Um das Spiel gewinnen zu können muss ich Schwerter schmieden.
Auf meiner Schmiedetafel habe ich ein Raster von 4 Senkrechten und 5 Waagerechten Spalten (passend zur Größe der Schwertrolinge), sowie den vier senkrechten Rohstofffeldern (Lack, Holz, Eisen und Stachelrochenleder). Theoretisch wäre also Platz für 20 Schwerter. Theoretisch!!!!!
Beim nehmen der Schwertrolinge vom Spielfeld (Daimyohaus) muss ich beachten, in welcher Reihenfolge die Rohstoffe auf diesem angeordnet sind. Beginnt die Reihe z.B. mit Holz, musss ich das Schwert auch in die äußerste, linke Spalte der Holzressorcenreihe legen. Vorhandener Platz vorausgesetzt. In den weiteren Spielrunden muss ich nun versuchen das Schwert mit allen Rohstoffen der vorgegeben Reihenfolge zu belegen (dafür sind die Inlays sehr praktisch). Da ich im laufe des Spiels aber mehrere Rolinge in meiner Schmiede habe, muss ich sehr genau vorausplanen, welche Rolinge ich noch einbauen kann. Ich muss also dafür sorgen, dass ich die entsprechenden Felder frei mache. Das kann ich aber nicht einfach so, sondern muss mich an die Schieberegeln halten. Hier möchte ich nicht genauer darauf eingehen, weil eben das zu komplex ist. Ich muss die jeweiligen Spalten und Reihen durch meine Arbeiter (die ich an einer Reihe oder einer Spalte meiner Schmiedetafel einsetze) aktivieren. Die Arbeiter und Rohstoffe geben vor, ob ich die Rolinge nach oben, unten, oder rechts verschieben kann/darf. Kein Roling darf auf dem gleichen Feld liegen. Lege ich Rohstoffe auf den Roling muss ich ihn auch bewegen können, ansonsten darf ich die Aktion nicht machen.
Das Spiel endet nach vier Runden. (Also insgesamt viermal meine Arbeiter einsetzen usw.). Wer dann die meisten Punkte hat gewinnt.
Die Spielanleitung ist verständlich mit vielen Beispielen und Bildern geschrieben. Sehr gut. Shogun no Katana ist nicht übermäßig schwer, aber doch in einzelnen Teilen komplex. Das verschieben der Schwertrolinge ist der zentrale Teil des Spiels und der, der am meisten Vorausplanung benötigt. In dieser Phase besteht die Gefahr einer Downtime, denn nicht jeder Spieler hat sofort die besten Möglichkeiten auf dem Schirm. Das tut aber dem Spielgefühl keinen großen Abbruch, sorgt aber dafür, dass ich keine 6 geben möchte.
Shogun no Katana ist auf jeden Fall 5 Punkte mit Tendenz zur 6 wert.
Das Material inkl. Inlay bekommt die 6.
Andreas hat Shogun no Katana klassifiziert.
(ansehen)