Cryo
Eisiger Absturz
Eine wichtige Meldung: vielversprechende interstellare Mission gescheitert! Die
Geschichte wiederholt sich. Und die Menschen scheinen nicht aus ihr zu lernen, oder
zumindest: nicht genug. Zugegeben, ein solcher Unfall ist bisher noch nicht
geschehen, dennoch hätte der Betroffene es besser wissen müssen. Soweit uns
bekannt, hat irgendein verrückter Teufel versucht die interstellare Mission einer
Gruppe von Siedlern zu sabotieren. Natürlich ist dieser Versuch kläglich gescheitert,
wann hatte jemals in der Geschichte ein derart verwirrter Geist Erfolg? Immerhin war
auch er mit an Bord; sägen am eigenen Ast nennt man sowas. Wie auch immer, nun
liegen die Schiffstrümmer auf der eisigen Oberfläche des unwirtlichen Planeten. Wer
vor Ablauf des nicht allzu langen Tages keinen Schutz in einer der Höhlen findet,
wird die bitterkalte Nacht sicher nicht überleben. Übel die Sache. Ende der
Übertragung.
„Cryo“ ist ein Arbeitereinsetzspiel der besonderen Art. Jeder Spieler übernimmt das
Zepter einer der konkurrierenden Siedlerfraktionen und versucht möglichst viele der
eigenen Leute in Sicherheit zu bringen. Und obgleich – oder gerade weil - alle
anderen Fraktionen dieses Schicksal teilen, ist auch dabei niemand vor weiteren
Sabotageakten gefeit. Wer am Zuge ist, sendet eine seiner Dronen auf einen freien
Landeplatz und profitiert von dem, was dieser Ort zu bieten hat. Zumeist sind das
dringend benötigte Rohstoffe, die allerlei Vorteile verschaffen. So können sie
beispielsweise für den Ausbau der Plattform, von der aus die eigene Fraktion operiert
verwendet werden. Andere ermöglichen es, den Kundschafter in die Höhlen zu
schicken oder Crewmitglieder, die noch im Schiffswrack auf ihre Rettung warten auf
die Plattform zu evakuieren.
Der besondere Kniff des Spiels liegt in der Aufgabe, mit dem Ausbau der eigenen
Plattform eine clevere Maschinerie in Gang zu setzen. Eine Steigerung der Effizienz
ist unabdingbar, denn auf dem eisigen Planeten ist alles knapp, inklusive der Zeit.
Wer besonders geschickt vorgeht, sorgt nicht nur dafür, dass die eigenen
Drohnenflüge lukrativer werden, sondern sie auch bei ihrer, normalerweise nur
zeitraubenden und völlig ertraglosen Rückkehr zur eigenen Plattform Rohstoffe
mitbringen oder zusätzlich wertvolle Arbeit verrichten. Großes Geschick und
vorausschauende Planung sind bei diesem sehr reizvollen „Engine Builder“ das A und O.