Anzahl der Spieler: 2 bis 4
Spieldauer: 60 Minuten
Spieleralter: ab 10 Jahre
Karten-/Würfelspiel mit Handmanagement und Setsammlung
Veröffentlicht 2013
Als Spieler sind wir es ja oftmals gewohnt, beim Spielen in andere Rollen zu schlüpfen, aber bedeutet dies auch, wir sind unzufrieden mit dem Ablauf unseres eigenen Lebens? Möchten wir vielleicht einmal ausprobieren, ob unsere Lebensplanung nicht auch anders hätte verlaufen können. Unsere Lebenserfahrung als Magier vergrößern, arbeiten und dabei um die Welt reisen, ein Haus auf dem Land und eine Jacht und im Alter ein Universalgenie sein? Den eigenen Weg sozusagen von der „Wiege bis zur Bahre“ neu zu gestalten? Klingt das nicht vielversprechend?
Genau dieses ist es, was uns CV verspricht! Und wir benötigen nicht viel dazu: 87 Karten (aufgeteilt in 4 Lebensalter, Lebensziele und Übersichtskarten), ein Tableau für die Ablage der Karten, Marker und 7 Würfel.
Jeder Spieler beginnt das Spiel mit 3 „Kindheits-Karten“ (eine davon ist immer das Fahrrad, dies kennzeichnet den Startspieler, der damit auch bereits ein erstes „Besitztum“ hat; die anderen sind Aktionskarten). Außerdem erhält jeder Spieler verdeckt eine Lebenszielkarte, die ihm bei Erfüllung der Bedingungen am Spielende weitere Siegpunkte bringt. Auf dem Tableau werden dann noch öffentliche Lebensziele aufgedeckt (immer eine Karte weniger als Spieler teilnehmen).
Beginnend mit dem Stapel „Junger Erwachsener“ werden Karten offen auf das Tableau gelegt. Von diesen Karten kann jeder Spieler in seinem Spielzug bis zu zwei kaufen, vorausgesetzt er hat die erforderlichen „Ressourcen“ (Gesundheit, Bildung, Beziehungen, Geld, Glück und Pech) für den Kauf vorher gewürfelt (4 Würfel ist die Standardanzahl, diese kann durch aktive Karten erhöht werden) oder sie werden ihm durch „aktive“ Karten in seiner Auslage zur Verfügung gestellt. Gewürfelt werden darf bis zu drei Mal, allerdings mit der Einschränkung, das Würfel, die das Symbol „Pech“ zeigen, nicht mehr gewürfelt werden dürfen (und drei Mal Pech im Spielzug bringt das Unglück, eine Karte aus der Auslage entfernen zu müssen). Die neue Karte wird entweder auf die Hand genommen (falls es eine Aktionskarte ist) oder in die eigene Auslage gelegt. Karten gleicher Art müssen in einem Stapel zusammengefasst werden, wobei nur die oberste Karte des Stapels aktiv ist (und von den anderen Karten nur die Titel zu sehen sind). Bei Karten aus den Bereichen „Gesundheit“, „Beziehungen“ oder „Bildung“ kann der Spieler entscheiden, ob er sie oben auf den Stapel legt oder darunter. In den Bereichen „Besitztum“ und „Arbeit“ muss die neue Karte immer oben auf den Stapel gelegt werden. Auf diese Art und Weise wird nach und nach der Lebenslauf erstellt. Ist der Spieler damit fertig, schiebt er die ausliegenden Karten auf dem Tableau nach links (schließt also Lücken) und füllt die leeren Plätze wieder auf (am Ende einer Runde wird immer die ganz links liegende Karte aus dem Spiel genommen und dann erst aufgefüllt). Danach überprüft er die Symbole auf seinen aktiven Karten und nimmt sich für jedes Symbol einen entsprechenden Marker (diese Marker dienen nur als Gedächtnisstütze). Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.
Jedesmal wenn beim Nachziehen ein Kartenstapel leer ist, wird das Spiel unterbrochen und überprüft, ob ein Spieler höchstens die Hälfte an Karten in der Auslage hat wie der Spieler mit den meisten Karten. Wäre das der Fall, wäre dieser Spieler „sozialhilfeberechtigt“ und dürfte sich kostenlos eine Karte vom Tableau nehmen. Verbleiben nach dem Auffüllen der Kartenplätze auf dem Tableau weniger Karten im „Greisenalter“-Stapel, als Spieler teilnehmen, ist das Spiel zu Ende und die Punkte werden gezählt.
Punkte erhält man einmal nach Anzahl der Karten in den Stapeln „Gesundheit“, „Bildung“ und „Beziehungen“. Auf den Karten „Besitztum“ sind Siegpunkte vermerkt, die dazu gezählt werden, ebenso die Punkte, die man durch sein eigenes Lebensziel erworben hat. Dann wird geprüft, welcher Spiel das oder die öffentlichen Lebensziele am besten erfüllt hat und dieser erhält dann noch die Siegpunkte dafür. Wer die meisten Siegpunkte hat, gewinnt.
Eigentlich finde ich die Spielidee ganz witzig, aber im Grunde läuft es darauf hinaus, meine Kartenauslage zu optimieren, um die Kartensets zu sammeln, die mir die meisten Siegpunkte bringen. Das Thema kann man dabei auch vollkommen in den Hintergrund drängen. Auf der anderen Seite kann das Spiel in der richtigen Spielrunde durch sein Thema viel Spaß machen. CV ist nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Die Karten sind ganz witzig gestaltet, aber insgesamt ist das Spiel Mittelmaß.
Die Anleitung ist nicht besonders lang und auch ganz gut verständlich, das Spiel hat man schnell verinnerlicht. Wie oft man es allerdings auf den Tisch bringen möchte, hängt bestimmt sehr von der Zusammensetzung der Spielgruppe ab. Wer das Thema links liegen lässt, findet das Spiel bestimmt bald langweilig.
Einen großen Minuspunkt hat das Spiel allerdings: ES STINKT! Keine Ahnung, wodurch das verursacht wurde, aber die Karten sondern einen unangenehmen (chemischen) Geruch ab, von dem ich hoffe, dass er mit der Zeit verfliegt. Ich bin eigentlich in dieser Hinsicht nicht so empfindlich, habe aber davon Kopfschmerzen bekommen.
Insgesamt kommt das Spiel bei mir nicht über eine vier hinaus.
Beatrix hat CV - Das wahre Leben klassifiziert.
(ansehen)