Spielablauf:
Ich versuche hier nicht die Spielregeln im einzelnen zu erklären. Die lassen sich überall im Netz finden. Ich erkläre lieber, wie ich das Spiel erlebt und gefühlt habe.
Der Soundtrack startet mit einer Sirene. Alle blicken erwartungsvoll auf mich. Ich bin Startspieler und sollte nun keine Zeit verschwenden. Meine Waffen sind noch frisch. Also raus in den Kanpf. Ich sage Aktion 1 an (von max. 4). „Ich gehe raus.“ Ich nehme meine gut erkennbare pinke Miniatur (ein Teenie Mädchen mit Namen Hazel und E-Gitarre auf dem Rücken) auf und stelle sie neben das Haus auf die Straße. Mit mir auf dem Feld befinden sich 3 Zombies. Also sage ich meine 2. Aktion an: „Ich kloppe die drei Zombies um.“ Als Startwaffe habe ich tatsächlich eine E-Gitarre mit der ich 3 Zombies pro schlag erledigen kann. Ich nehme also die 3 Zombie Miniaturen vom Spielfeld runter und schiebe auf meiner Waffenkarte den Haltbarkeitsmakrer ein Feld weiter Richtung „unbrauchbar“. Das Feld ist nun frei. Alle beobachten mich und ihre Blicke sagen deutlich „Alter, mach hinne!“. „Ich gehe mit Aktion 3 hier rüber!“ sage ich und stelle meine Hazel auf ein angrenzendes Straßenfeld. Wieder 3 Zombies. „Aktion 4, ich klopp die hier auch weg.“ Wieder schiebe ich den Haltbarkeitsmarker meiner Waffe weiter und stelle fest: sehr weit komme ich so nicht mehr. Aber egal. Meine 4 Aktionen sind rum. Ich rufe „Nächster!“ und mein linker Nachbar legt mit seinem Zug los.... ...
… … endlich bin ich wieder dran. „Aktion 1, ich gehe ins Haus, und Aktion 2 …..“ Der Soundtrack lässt Zombiegegrummel ertönen. „Halt!“ ruft mein Mitspieler und zieht eine Horde Karte. Er schaut sie kurz an und ruft „3 Zombies.“ Tatsächlich nimmt er sich 3 Zombie Miniaturen und stellt sie vor dem Haus meiner Figur auf der Straße ab. Na, vielen Dank. Blöder Soundtrack. Ich mache meinen Zug weiter „So, Aktion 2, ich durchsuche das Haus.“ Mein Mitspieler sieht mich fragend an. Ach ja. Es gibt ja die Schnellsuche und die langsame Suche. Also rufe ich „Schnellsuche!“. Man reicht mir die oberen drei Karten vom Gegenstand Stapel. Ich drehe sie um und sehe eine Art Schrotflinte und zwei Karten mit jeweils einem Zombie. Mein linker Mitspieler schaltet sofort und grinst „Oh, du hast 2 Zombies gefunden, prima.“ Mit diesen Worten stellt er mir 2 Zombie Figuren direkt in das Haus in dem ich stehe. Ich werfe die Karte der E-Gitarre weg und lege die Schrotflinte an ihre Stelle. „Aktion 3, ich puste die beiden Zombies um.“ Ich will gerade beide Zombies zur Seite legen da brüllt mein linker Mitspieler „Hey, das war ein lauter Angriff.“ Stimmt, also lege ich beide Zombies in die sogenannte Hordenbox. Dort haben sich mittlerweile 7 Zombies angesammelt.
„Nächster!“ rufe ich. Auf die 4. Aktion verzichte ich. … ...
… … „Aktion 1, ich knall die Zombies weg.“ Ich Schnappe mir die drei Figuren, lege 2 in die Hordenbox und eine werfe ich auf den Vorrat. „Aktion 2, ich...“ schon wieder Zombiegegrummel. „Boaaa, immer bei mir.“ jaule ich. Plötzlich ruft mein Mitspieler „“HORDE!“ und zeigt uns die gezogene Karte. Ich muss mit ansehen wie die komplette kleine Schachtel mit mehr als 10 gesammelten Zombies auf mein Feld gegossen wird. Panik steigt in mir auf. Hilfesuchend schaue ich meine Mitspieler an, auch dort sehe ich in grübelnde Gesichter. „Verdammte Sch.... okay, Aktion 2 und 3, ich ballere noch 6 Zombies weg.“ Ich entferne 6 Zombies und stoße dabei einige weitere Figuren auf dem Spielplan um. Langsam wird es hektisch. Meinen Haltbarkeitsmarker der Waffe schiebe ich auf „Unbrauchbar“. Keine Munition mehr. Alles Mist. Ich sitze in der Klemme. Ich lege meine Figur hin, ziehe mir einen Lebenspunkt ab und jammere schon fast „Nächster!“. Während mein linker Mitspieler bereits in meine Richtung eilt um mir zu helfen ertönt die Sirene im Soundtrack. „Okay, 7 min. sind vorbei. Das wird verdammt eng.“ … …
Zombie 15 ist nichts für Spieler die gerne lange überlegen und immer den perfekten Zug austüfteln müssen. Die Zeit sitzt einem im Nacken und ständig wächst die Angst davor keine brauchbare Waffe zu finden oder das nächste Zombiegrummeln zu hören und die Horde zu treffen. Jede Runde Zombie 15 ist anders, ist gerne chaotisch und vor allem schweisstreibend.... wir lieben diese intensive Spielerfahrung.
Allgemein:
Unsere Vorfreude auf „Zombie 15“ war groß. Die Spannung stieg als wir endlich die deutsche Version in Händen hielten und loslegen konnten. Ein Zombiespiel im Comicstyle und nur 15 min. Zeit? Kann das funktionieren? Ja. Kann es.
Besonders lobenswert ist die Lernkurve für neue Spieler. Keine Angst, ihr werdet langsam in das Spiel eingeführt.
Material:
An dem Material gibt es nichts auszusetzen. Die Miniaturen der Spielcharaktere sind liebevoll und detailreich modelliert. Die kräftigen Farben sind gut gewählt da sich sich einerseits untereinander gut unterscheiden lassen und sich auch von den Zombie Figuren optisch stark abgrenzen. Und das ist auch sehr wichtig. Die Zombies selber sind zwar nur mit wenigen unterschieldichen Modellen vertreten, dafür aber sehr zahlreich. Das Horden-Feeling wird gut transportiert.
Die Kartenteile sind mehr als robust. So dickes Material ist mir selten untergekommen. Die beidseitige Nutzung lässt außerdem eine Unzahl an Kombinationen zu.
Auch das übrige Material ist von guter Qualität. Vor allem hat uns aber auch das Design überzeugt. Die stimmige Comicaufmachung sorgt für richtig viel Freude am Zombie kloppen im sonst so ernsten und dunklen Genre. Dieser frische Wind wird durch wohl dosierte Flavour Texte abgerundet. Schwarzer Humor und viel Farbe, eine gelungene Mischung.
Der benötigte Sound, welcher als Timer fungiert, liegt direkt als CD mit in der Packung. Zusätzlich werden die Tracks im Internet zur Verfügung gestellt und können Zuhause über PC Boxen richtig Stimmung machen.
Tatsächlich bekommt man für das Geld fast schon zu viel. Das Preis-Leistung-Verhältnis lässt keine Wünsche offen.
Mein Tipp:
Die Gegenstandskarten sollte man evtl. schnell mit Schutzhüllen ausstatten. Vor allem in der Hektik geht man nicht immer behutsam mit ihnen um.
Bewertung:
Warum keine 6 wenn ich so zufrieden bin? Ganz einfach. Es fehlt noch die Betrachtung der Langzeitmotivation und des Wiederspielwertes. Aber wenn ein Spiel auf dem Weg zur Bestnote ist, dann Zombie 15 ;-)
Andreas hat Zombie 15 klassifiziert.
(ansehen)