Outpost hatte ich schon lange auf dem Schirm, die Schachtel sieht total klasse aus, das Thema ist mein Ding, also dann mal als es im Angebot war für 28 Tacken besorgt... und darüber bin ich froh, denn hier scheint mehr die Fantasie des Verlags, als das Spielmaterial selbst den Preis gestaltet. Es gibt viel zum Teil exrem kleine Pappmarker, superdünne Spielertab und Karten, kein Holz, kein Spielbrett, nix...
Das Artwork sebst ist mehr funktional, die Schachtel verspricht also mehr als der Inhalt tatsächlich her gibt. Was an Material dabei ist ist in Ordnung, bis auf die superdünnen Tableaus und die Kolonisten/Roboter Marker die wirklich zu klein geraten sind 0,4x0,4cm oder so. Das einzig positive daran, man muss diese nur unterhalb der Fabrikplattchen ablegen um anzuzeigen, dass diese besetzt ist.
Ok, jetzt zum eigentlichen Spiel:
Die Regeln sind sehr simpel, ich denke das dürfte schon in der Familie funktionieren oder Wenigspielern keine Probleme bereiten, wenn denn die Regel ausfühlich geschrieben wäre... es fehlen nämlich eine Erkärung der einzelnen Fabriken und der Karten. Aufgrund unserer Spielerfahrung konnten wir herausfinden, was die einzelnen Fabriken bedeuten doch wer weniger spielt könnte hier verloren sein.
Ablauf:
1) Festlegen der Spielerreihenfolge
- Absteigend, nach der Anzahl der Siegpunkte werden die Karten an die Spieler verteilt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten wird neuer Startspieler (auch wenn er in der Runde zuvor bereits Startspieler war) - bei Gleichstand müssen es die Spieler unter sich ausmachen, man kann z.B. Würfeln
2) Falls in der letzten Runde Kolonie-Upgrades gekauft wurden, werden neue Upgrades ausgewürfelt (je nach Ära mit W4, W8 oder W12)
3) Für jede besetzte Fabrik erhält nun jeder Spieler eine entsprechende Rohstoffkarte (diese bringen nicht anderes als Geld und sind somit Zahlungsmittel - Wechselgeld existiert nicht, man muss also ggf überzahlen). Statt 4 Karten einer Sorte kann man bei Wasser, Titanium und Chemicals auch die Super-Karten wählen, diese liefern immer den gleichen Wert. Sie zählen beim Handkartenlimit als 4 Karten. Alle anderen Karten besitzen einen durchschnittlichen Wert, der aber von Rohstoffkarte zu Rohstoffkarte variiert.
4) Falls man mehr Karten auf der Hand hält als das derzeitige Handkartenlimit besagt muss man nun so viele abgeben, dass die Anzahl dem Limit entspricht (natürlich darf man frei wählen welche)
5) Nun wird zuerst das Kolonie-Upgrade versteiger, anschließend kann man eine oder mehrere Fabriken einer Sorte kaufen (solange man sie bezahlen kann), Kolonisten anwerben (solange man das Kolonistenlimit einhält) und diese umverteilen (z.B. an eine gewinnbringendere Fabrik setzen)
6) Nun wird abschließend die Siegpunkte überprüft auf
a) neue Ära
b) Spielende
Das Spiel endet sobald ein Spieler 75 Siegpunkte erreicht hat.
Fazit:
Wie einleitend bereits gesagt, das Material hat ein paar Schwächen. Das Spiel an sich funktioniert tadellos. Der Mechanismus ist einfach, aber nicht langweilig. Wem der Komplexitäts- und Spieltiefegrad von 7 Wonders oder Village gefällt sollte sich hier heimisch fühlen. Insgesant ein gutes Spiel. Manche Spieler stört an dem Spiel das Königsmacherprinzip - der Reichste wird immer reicher...
Uns hat es gefallen, deswegen vergebe ich 4 Punkte mit Tendenz nach oben
Als Tip: In den Kommentaren der anderen Rezension hier ist eine Spielhilfe verlinkt. Diese erklärt die Karten auf deutsch, falls euer Englisch nicht so gut ist. Außerdem gibt es da eine Tabelle mit den Abhängigkeiten der Fabriken und eine Tabelle die auch einen BWL-Faktor ROI (Return On Investment), der besagt wieviel Geld bringt welche Fabrik im Schnitt. Ist ggf. eine nette Entscheidungshilfe für Spieler die nicht so gern rechnen
Matthias hat Outpost (en) klassifiziert.
(ansehen)