Thema: Wie der Name des Spiels es schon verrät, geht es in „Gentes“ um Menschen, bzw. größere Gruppen von Menschen. Als Spieler sind wir Angehöriger eines alten Volkes im Mittelmeerraum und sind darin bestrebt, den Gebäudeausbau und deren Entwicklung voranzutreiben, neue Städte zu errichten und zu kolonalisieren.
Mechaniken/Mechanismen: Action Drafting, Action Points
Aufbau: Zu Beginn erhält man die Steine seiner Spielerfarbe, Geld und Karten – hier wird für den Einstieg eine feste Verteilung der Karten nach einem Schema vorgeschlagen, was wir tatsächlich auch sehr gut fanden. Auf dem Spielbrett sind verschiedene Aktionsbereiche abgedruckt, welche man mit dem passenden Aktionsquadraten belegen muss. Hier jedoch aufgepasst – je nach Spieleranzahl muss man das Spielbrett drehen! Darüber hinaus gibt es noch einen Vorrat an bräunlichen Holzquadern und Sanduhren- diese legt man für alle erreichbar beiseite. Nun erhält noch jeder Spieler ein eigenes Tableau.
Spielablauf: In einer Runde „Gentes“ habe ich die Möglichkeit, diverse Aktionen durchzuführen und war solange, wie ich sie in Zeit und Ressourcen bezahlen kann. Auf dem oberen Bereich des Spielertableaus sieht man eine Zeitleiste. Möchte an ein Aktionsquader ausführen, auf dem zum Beispiel drei Sanduhren abgebildet sind, legt man zunächst das Aktionsquader auf ein Feld dieser Leiste und nun muss man noch drei Sanduhren aus dem Vorrat nehmen. Pro Sanduhr kann man sich nun entscheiden, ob ich jeweils zwei in ein Feld lege, oder mit jeder Sanduhr ein eigenes Feld belege. Dies hat eine Auswikrung auf die nächste Runde, denn zum Ende einer Runde räumt man immer eine Sanduhr pro Feld ab – lässt man also in der Runde zwei Sanduhren pro Feld liegen, hat man zwar in der aktuellen Runde mehr Möglichkeiten, jedoch in der nächsten Runde das Feld nicht zur Verfügung.
In seinen Aktionen kann man Städte, Heimatstädte und Gebäude bauen, die Arbeiter unterschiedlicher Berufe ausbilden. Man spielt in drei Epochen, welche jeweils durch ein Schloss getrennt sind. Erreicht man die nächste Epoche, entfernt man auf seinem Tableau ebenfalls ein Schloss und hat damit eine weitere Aktionsmöglichkeit.
Kommentar Erweiterungenn/Versionen des Grundspiels: Es soll noch eine kleine Mini-Erweiterung geben, welche ich jedoch nicht kenne und daher nicht bewerten kann. Darüber hinaus gibt es auch noch eine Deluxe-Ausgabe des Grundspiels.
Fazit: Das Spiel ist sicherlich nichts für zwischendurch oder für Phasen, in denen man mit dem Kopf gerade den Einkauf für die kommende Woche durchgeht. Die Verzahnung der einzelnen Stationen, die man im Rahmen seiner Möglichkeiten begehen kann sind vielfältig und man muss schon genau überlegen, in welcher Reihenfolge man sie bewältigt. Auch die Auswahl der Karten ist nicht ohne – zumal man in den ersten beiden Epochen Karten erhält, die Grundlagen für die später erreichbaren Gebäude aufweisen. Jetzt klingt das alles vielleicht ein wenig verkopft – aber nein. Die Spielrunden sind sehr flüssig und wenn einer der Spieler das Spiel schon gut kennt, ist es auch relativ schnell den anderen Spielern erklärt. Der Spielfluss ist dabei sehr flüssig und die Gewichtung der Karten ausgewogen. Das einzige Manko des Spiels ist im Grunde die Anleitung. Wir haben sie parallel auf deutsch und englisch gelesen und festgestellt, dass die deutsche zwar besser ist als die englische, aber auch diese an der einen oder anderen Stelle noch einmal überarbeitet werden könnte. Die Ansätze sind wirklich richtig gut, aber an einigen Stellen ein wenig umständlich formuliert. Man kommt dennoch sehr schnell ins Spiel hinein und kann auch schnell mit der ersten richtigen Runde starten – die downtime ist auch nicht besonders hoch.
Charley D. hat Gentes klassifiziert.
(ansehen)