Meine Bewertung beruht auf das einmalige Durchspielen zu zweit.
Regelwerk:
Das Regelwerk ist wirklich schlank. Es ist leicht verständlich und im Großteil wird das Material erklärt und mit guten Beispielen die möglichen Züge.
App:
Die App ist ebenso einfach Aufgebaut. Kapitel auswählen, Spielvariante (2-3 Spieler, Solo Erkundung, Solo Herausforderung oder 2vs2). Danach kommt der Einleitungstext der Geschichte, optional mit Sprachausgabe. Die deutsche Stimme finde ich persönlich nicht so angenehm. Spanisch, English oder auch die Französische Stimme finde ich vom Tonus her stimmiger. Die Texte sind zum Großteil gut übersetzt, kleine Schreibfehler und Anzeigefehler sind noch vorhanden.
Nach der Einleitung kommt die Charakterauswahl. Für jedes Abenteuer gibt es 3 Charakter zur Auswahl. Nach der Auswahl gibt die App den Startgegenstand an so wie die Werte für den Charakterbogen.
Charakterbogen:
Jeder Charakter hat 3 Fertigkeitsbereiche. Wissen (blau) Geschick (grün) und Stärke (Rot). Dabei beinhaltet Geschick z.B. alles vom Bogenschießen bis hin zum Schleichen, Stärke die Körperliche Fitness, Kampfkraft und körperliche Stärke.
Jede Fertigkeit hat einen Zahlenraum von 1-12. Mit kleinen Holzsteinchen werden die Fertigkeitsstärke angezeigt. Meist sind es 2x4 Steine und bei einer 1x3 Steine (die ´Schwäche´ des Charakters).
Liegt auf Stärke z.B. die Steine auf 4-6-8-11 so bedeutet dies, das man mit einem Würfelergebnis von 7 zwei Erfolge hat (4 und 6). Diese Werte können Teilweise mit Gegenständen verbessert werden. Durch das Sammeln von ´Erfahrungs´marker lassen sich die Holzsteinchen verschieben und so z.B. die 8 auf die 7 verschieben, somit hätten wir 3 Erfolge. Durch Interaktion mit dem Spiel verbessert/verschlechtert man diese Werte regelmäßig. Die Tendenz geht aber aufs Verbessern um für den Finalkampf gerüstet zu sein.
Material:
Das Material ist wirklich aus stabiler, dicker Pappe. Die Miniaturen sind für meinen Geschmack etwas zu klein, die Bosse dagegen um das 10fache größer. Bei den kleinen Miniaturen ist es oft etwas schwer die richtige Figur zum Aufstellen zu finden. Oft Orientiert man sich an der Armhaltung, oder ob die Figur eine Axt/Schwert hat, leider gibt es meist 2-3 Figuren die auf diese Attribute passen. Kurz, man ist einfach oft am suchen.
Spielgefühl:
Im großen und ganzen ist die Story spannend und schlüssig. Jeder Charakter hat sein eigenes Schicksal welches erkundet werden kann/muss. Dabei gibt es jeweils zwei Mögliche Wege sein Schicksal zu erfüllen. Zum Beispiel ´Finde 3 Geldgeber für deine Zwecke´ oder ´Befreie 3 Gefangene um Anhänger deiner Sache zu gewinnen´.
Spielweise:
Die App gibt die Kartenteile vor die ausgelegt werden und zu jeder Karte, Ort und Person gibt es einen kleinen Satz. Prinzipiell ist alles Übersichtlich und auf der App-Karte kann stehts geschaut werden wie welcher Ort/Person heißt. Nicht erkundete Kartenteile liegen im Nebel und werden beim Betreten umgedreht.
Das System ist stimmig und lässt sich angenehm Spielen. Einzig beim Finale stellt sich ein ´NERV´Faktor ein. Drehe Kartenteil um, nimm Figur vom Kartenteil, Tausche Kartenteil X gegen Kartenteil Y, stelle Figur auf Kartenteil Y usw. Dies unterbricht immer wieder das Spiel und man ist am Kartenteilsuchen. Das stört einfach den Spielablauf und hätte man schöner umsetzen können.
Fazit:
Das erste Spiel wo ich die App-Symbiose als sehr gelungen Empfinde. Das Material ist wertig, die Anleitung klein und es ermöglicht einen schnelles Spielstart auch für unerfahrene Spieler.
Leider sind manche Gegenstände in dem Spiel nicht ausbalanciert. In einer Runde wäre es mir möglich gewesen mit einem vorhandenen, einem gefundenem und zwei Gegenständen die beim nächsten Händler zu erwerben waren meine Fertigkeitspunkte um mind. 15 Punkte zu verbessern, und das in den ersten 3 Runden. Solche eine Situation ist für den Mitspieler purer Frust und haut das Balancing komplett in die Tonne.
Vorsicht ab hier leichter Spoiler!!!!
Das gleiche haben wir bei der Questauswahl festgestellt wenn bei einem Charakter keine spezifische Größe wie ´Befreie 3 Gefangene´ sondern ´Finde einen Weg in die Burg´ ist. Die 3 Gefangenen erschließen einem sich auf der Map. Bei dem ´Weg´ fehlen die Anhaltspunkte und man tappt oft im Dunkeln.
Das Finale war ebenfalls Frust auf beiden Seiten. Meine Spielpartnerin hatte ihr Finale gestartet, ich zog mit 1-2 Runden später hinterher und zog dann mein Finallauf ohne große Würfelproben durch und gewann. Ob ich zufälligerweise den ´besseren Weg´ gewählt habe, im Vorfeld Aktionen gemacht habe die auf den Finallauf Einfluss genommen haben kann ich nicht sagen. Kurz um, das Endfinale hat uns beiden nicht gefallen. Die Stimmung konnte nicht richtig aufgebaut werden (auch durch ständiges Kartenteile-tauschen), der Story war schwer zu folgen und irgendwie war es erst schleppend dann ruck zuck vorbei ohne das ich das Gefühl hatte eine Herorische Tat vollbracht zu haben.
Dominik hat Destinies klassifiziert.
(ansehen)