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Von Dr. Dany K. bewertete Spiele (5 Stück):
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Dr. Dany über Roter November Revised Zum Spielablauf und den diversen Mechanismen moechte ich hier nichts mehr schreiben, das wurde schon genuegend von den anderen Rezensenten gemacht. Ich moechte viel mehr von meinen Erfahrungen mit dem Spiel berichten. Vorab jedoch einmal: wer von kooperativen Spielen wie z. B. auch Pandemie eines ist, nichts haelt, fuer den ist roter November sicherlich nicht geeignet. Das Spiel lebt davon, sich mit seinen Mitspielern abzusprechen und gemeinsam weitere Schritte zu planen, wie man am besten das an alle Ecken und Enden kaputt gehende U-Boot zumindest soweit wieder zusammenflickt, dass man virtuelle 60 min irgendwie ueberlebt.
Ich habe das Spiel inzwischen in verschieden grossen Spielrunden gespielt und es hat sich gezeigt, dass das Spiel sehr viel Spass macht mit 3 und 4 Personen, aber ab 5 Personen wird der Spielspass doch allmaehlich weniger. Das liegt daran dass zu schnell etwas kaputt geht, bevor man gezielt reagieren kann. Moechte man reagieren und ist vielleicht gerade derjenige der Unheil abwenden kann aber nur unter Einsatz von viel Spielzeit, so zieht man bald Schimmel bis man wieder dran ist. Vielleicht ist Fortuna gar nicht hold und es passiert ausgerechnet dann noch was in dem Raum wo der Gnom steht, so dass man dann auch gleich nach endlosem sinnlosen Wartens gleich auch noch aus dem Spiel raus ist. So ist es mehrfach in groesseren Runden passiert.
Die Variante, dass man dann "wiederaufersteht" daempft die Langeweile dann etwas aber "Spass" macht das nicht wirklich. Das ist im Spiel zu 3. oder 4. anders. Da kann man meistens doch relativ gut noch agieren und reagieren, kommt verhaeltnismaessig zuegig wieder dran und das U-Boot faellt einem nicht direkt unter dem Hintern auseinander.
Wir haben alle Partien in der "Kuschelvariante" gespielt, soll heissen, jeder kann die Karten und Ausruestung der anderen sehen. Keiner hatte irgendwie Lust die "Hardcore"-Variante zu spielen, wo man sich gegenseitig mit einer Brechstange kalt machen kann um einem vorzeitigen Untergehen zu entkommen, durch den dann vielleicht ergatterten Tauchanzug.
Wenn man das Spiel nicht ernst nimmt und eher "locker" sieht ("Warum muessen Gnome ein U-Boot retten?" ist da nicht gerade die richtige Frage ;o) ) macht das Spiel in einer kleineren Runde richtig Laune. Man lacht sich schlapp, plant wie ein Weltmeister, ist vielleicht gluecklich dass man gerade ein so schlimmes Unheil in letzter Sekunde abwenden konnte und prompt krachts vielleicht genau am anderen Eck des U-Boots erneut. Wer solche Spiele mag, fuer den ist roter November absolut richtig! Wer lieber wie ein Schachspieler alles bis aufs i-Tuepfelchen durchplant und 30 min in einer Totenstarre versinkt bis der Zug im Kopf durchgeplant ist, der sollte die Finger von dem Spiel lassen. Das Spiel lebt von der Lebendigkeit der Mitspieler, dem Spass daran die Hoffnung nicht aufzugeben, vielleicht dem Chaos doch noch Herr zu werden und am Ende dann doch herzhaft lachen zu koennen, wenn einem die Blechschuessel entgegen aller Anstrengungen dann doch einfach abgesoffen ist.
6 Punkte gibts dennoch nicht, auch wenn es ein gutes Spiel ist, weil das Preis-Leistungsverhaeltnis nicht ganz stimmt und u.U. die Regeln an manchen Stellen etwas "unuebersichtlich" sind, auch wenn sie sich gut lesen lassen. Das Feuer ist etwas zu maechtig und einige Dinge sind in den Regeln auch nach mehrfachem Lesen nicht 100 %ig klar.
Dr. Danys Wertung:
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Dr. Dany über Ruhm für Rom Ueber die Spielweise und den Ablauf einzelner Runden haben ja bereits viele der
Rezensenten hier schon berichtet, daher spare ich es mir, darauf nochmal laenglich
einzugehen.
Was fuer mich das reizvolle an Ruhm fuer Rom (RvR) macht, ist die Tatsache, dass
man letztlich "nur" ein Kartenspiel bekommt, was aber das Potential eines sehr
guten Brettspiels hat. Es entfaellt voellig der riesige, meist voellig ueberfluessige
Pappkarton, ein oftmals grausliger Spielplan und viel unnuetzes Plastik, was teuer
mitbezahlt werden muss aber oft nicht wirklich was bringt. Bei RvR ist das anders.
Hier hat man eine kleine Schachtel, die passt ueberall rein, egal obs in den Wochen-
endrucksack ist oder in die Tasche fuer einen Skiurlaub etc. Man kann es prima
ueberall mit hinnehmen, ohne auf "Spielspass" verzichten zu muessen. Alles wird
geschickt mit den vorhandenen Karten abgewickelt, egal welche Rolle man annehmen
moechte, oder das Baumaterial oder eben halt das Gebaeude was gebaut werden soll.
Ueber das Hinunterschieben des spielereigenen Tableaus wird ohne grosses Hin und
Her geregelt und klar gestellt, welche Aufgabe die Karte jetzt gerade hat. Auch
hier ist alles prima durchdacht.
Ich habe RvR in den letzten 3 Wochen viele Male im Bekannten- und Freundeskreis
erklaeren muessen und egal ob es sich dabei um Vielspieler- oder eher die seltenen
Hobby- oder Familienspieler handelte, es kam immer super gut an. Sogar bei solchen
Personen, die sonst schon schreiend Reissaus nehmen, wenn nur das Wort Strategie
oder Komplexitaet fallen. Allen hat es sehr gut gefallen.
Auch etwas was eher selten ist, ist die Tatsache, dass fuer die Tiefe des Spiels
die Spielregel doch recht kurz ist. Bei etwas kritischen Dingen, wird in der Regel
ein Beispiel gegeben, aber sonst laesst sich die Regel schnell und prima runterlesen
und das Spiel eigentlich ohne grosse Probleme super spielen. Sollte es evtl. Probleme
geben, ergibt sich alles automatisch durch die Logig im Spiel selber. So dass hier
auch gerade die Leute, die sonst die Regel aufschlagen und gleich zu machen wenn
sie mehr als 2 Seiten hat, ebenfalls prima bedient werden.
Was ich ebenfalls sehr gut an dem Spiel finde, ist das Preis-Leistungsverhaeltnis.
Fuer wenig Geld bekommt man ein hervorragend durchdachtes, sehr fluessiges und
tolles Spiel. Wenn ich da z. B. an 7Wonders denke, wo man vielleicht die Haelfte
an Karten bekommt fuer meist mehr als das doppelte des Preises und was in meinen
Augen nicht mal annaehrend mit RvR mithalten kann, ist mein klarer Favorit RvR.
Viele vergleichen RvR mit Race for the Galaxy, was ich selber ebenfalls viel spiele
und gut finde, aber in meinen Augen ist hier die einzige Parallele dass es sich
auch bei Race for the Galaxy um ein Spiel mit Karten handelt ohne dass man ein
Spielbrett etc. braucht. Sonst kann man die beiden Spiele nicht wirklich vergleichen.
Jeder der gerne komplexe und strategische Spiele mag und ein prima Spiel fuer
wenig Geld sucht, dem sei RvR mehr als ans Herz gelegt. Man kann es "knallhart"
spielen oder aber auch nur als lockeres Familienspiel. Extreme Strategen und Denker
die die 10 min in eine Art Schockstarre durch Nachdenken fallen, sind hier genauso
gut bedient, wie solche Leute, die einfach gerne aus dem Bauch heraus was spielen
wollen.
Dr. Danys Wertung:
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Dr. Dany über Pantheon Dieses Spiel hat mich anfangs durch seine schoene Aufmachung und die interessanten Optionen bzw. einem etwas anderen Spielmodus sehr interessiert. Allerdings war die Freude dann auch genauso schnell wieder verflogen, nachdem beide Testpartien ein reines Trauerspiel waren. Ebenso erging es einigen meiner langjaehrigen Spielefreunden und selber Testspielern, so dass dieses Spiel bei mir nur eine 3 bekommt und das auch nur wegen des Materials und der Aufmachung, vom Spielablauf und -ausgewogenheit waere es sogar nur eine reine 2.
Zur eigentlichen Regel bzw. dem Ziel des Spieles schreibe ich hier nichts mehr, das kann an vielen anderen Stellen nachgelesen werden. Der eindeutige extreme Schwachpunkt des Spieles ist die enorme Gluecksvariante. Ist einem Fortuna nicht hold und wollen einfach keine Fuesse-Karten oder kein Geld kommen, so ist man in diesem Spiel nichts anderes als ein reiner Statist, das Spiel wird gaehnend langweilig und man sitzt nur seine Zeit ab. Ebenso gut kann einem Fortuna mehr als hold sein, dann kann man so schlecht spielen wie man will, man wird definitiv immer auf einem der vorderen Plaetze landen bzw. auch einfach locker gewinnen. Wenn keine Fuesse gezogen werden, aber man wenigstens noch etwas Geld bekommt, so hat man mit einer knallharten "Goetterstrategie" vielleicht noch die Chance im Spiel entscheidend mitzubestimmen, aber ohne Geld ist man einfach verloren. So ist es mir passiert, in 2 Partien von 2, so ist es einigen vielen auch gegangen und erstaunlicherweise hat dann entweder immer der gewonnen, der am meisten Geld gezogen hat oder vielleicht auch noch zusaetzlich Fuesse etc.
Ein neutralisierendes Element fehlt voellig, und es gibt keine Moeglichkeit, wenn man einmal auf dem Abstellgleis gelandet ist, wieder aus dieser Position wegzukommen, egal wie gut oder agressiv man spielt. Einen Faktor a la Siedler mit z. B. einer Tauschoption wie einer Art "Hafen" oder "Bank" aus dieser Misere evtl. wieder herauszukommen, indem man z. B. eine gewisse Anzahl an Karten einfach umtauschen koennte in Geld und/oder Fuesse fehlt gaenzlich. Da hilft auch nicht die mal etwas andere Idee der Fortbewegung oder der vielen netten Moeglichkeiten, die einem evtl. die Goetter bringen. Ohne Geld kommt man auch an diese fast nicht dran, da die Mitspieler in null komma nix wichtige Plaettchen kaufen koennen und einem dann die Goetter immer vor der Nase wegkaufen, bis man selber muehsam dann die noetigen Karten zusammengesammelt hat, wenn man kein Geld fuer die wichtigen Plaettchen bekommt. Oder man hat vielleicht gerade mal endlich die Karten zusammen und waere bald an der Reihe aber dann ist die Runde vorzeitig beendet und die endlich zusammen gesammelten Goetter werden einem vor der Nase abgeraeumt.
Daher kommt bei uns Pantheon wohl nicht mehr auf dem Tisch bzw. schon erst gar nicht ins Spieleregal. Schade eigentlich, die Idee und Aufmachung haetten daraus ein tolles Spiel werden lassen koennen. Aber mit der momentanen Regel ist es davon leider weit entfernt.
Dr. Danys Wertung:
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Dr. Dany über Drachenherz Bei einem Spiele-Con hatte ich die Auswahl aus einer Reihe von Spielen und einige der Mitspieler rieten mir eindringlich doch dieses Spiel Drachenherz zu nehmen. Zuhause angekommen, war ich natuerlich neugierig, wieso man mir das so ans Herz gelegt hat und inzwischen bin ich sehr froh auf diese Ratschlaege gehoert zu haben.
Das Spiel selber ist nicht sehr kompliziert, man koennte fast vermessen sein und es einen kleinen "No Brainer" nennen, aber es macht einen Heidenspass und ist bei uns inzwischen als "Warm up" fuer einen netten Spieletag/abend bzw. als kleiner Ausklang in winziger Runde definitiv das Spiel der Wahl.
Das Spielprinzip ist eigentlich simpel: lege eine oder vielleicht mehrere Karten geschickt auf dem Tableau ab um dann (hoffentlich) andere Karten die einem spaeter Punkte einbringen, einheimsen zu koennen. Ganz so "ohne Hirn" gehts aber dann doch nicht, denn man muss geschickt taktieren, wann man am besten welche Karte(nart) ablegt und wann man mal was riskiert. Die Partien selber sind zuegig rum aber man moechte dann immer gleich noch eines spielen, und noch eins und noch eins ...
Fuer den Preis sicherlich ein sehr empfehlenswertes schoenes 2-Personenspiel, mit einer schoenen Aufmachung und nennen Designs, vor allem wenn man Fantasy etc. mag. Aber auch fuer den "Durchschnittsspieler" garantiert ein Tipp, da die Regeln sehr kurz, aber sehr einfach und verstaendlich sind und man eigentlich nach wenigen Minuten schon losspielen kann.
Dr. Danys Wertung:
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Dr. Dany über Fits Absolut langweiliges und hirnloses Spiel, vielleicht als netter schneller Warmup oder als Absacker, aber nicht empfehlenswert. Eine 2 dafuer, dass die Regeln wirklich sowas von einfach und schnell zu lernen sind, aber genauso schnell fliegt das Spiel wieder in die Ecke. Dann lieber Tetris auf dem Computer oder Gameboy, aber jetzt auch noch als Gesellschaftsspiel? Wer gerne Cathedral oder Blokus spielt, sollte dabei bleiben. Die haben noch ein bisschen Tiefgang und die extreme Aehnlichkeit zu den beiden Spielen bei Fits laesst sich nicht laeugnen. Wir haben extra mal Cathedral ausgeholt und die Teile verglichen, kaum Unterschiede! Fits ist in meinen Augen ein Spiel, auf das die Spielerwelt haette locker verzichten koennen.
Dr. Danys Wertung:
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